Kinder und Medien - Medienkompetenz

Kinder immer früher online 

Immer mehr Kinder nutzen das Internet täglich, oft schon im Grundschulalter. Laut KIM-Studie 2024 sind über die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen (54 Prozent, ein Anstieg um sieben Prozent im Vergleich zu 2022) täglich online. Besonders stark wächst die Nutzung bei 8- bis 9-Jährigen (tägliche Nutzung: 2022: 23 Prozent, 2024: 40 Prozent). Die KIM-Studie zeigt auch, dass nur rund die Hälfte der Eltern die Bildschirmzeit ihrer Kinder überwacht oder begrenzt.

Wandel beim Bewegtbildkonsum

Auch beim Medienkonsum verschiebt sich das Verhalten. Kinder schauen heute anders fern als früher: Statt klassischer TV-Sender stehen Streamingdienste im Mittelpunkt. Laut KIM-Studie 2024 ist Netflix mit 21 Prozent erstmals die beliebteste Plattform für Filme und Serien, noch vor KiKA (14 Prozent) und YouTube (11 Prozent). Trotz dieser Verschiebung bleibt KiKA das am häufigsten wöchentlich genutzte Angebot.

Eltern und Schulen sind gemeinsam gefragt

Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig eine Begleitung und altersgerechte Medienangebote sind. Medienkompetenz muss vermittelt und gelernt werden: Kinder brauchen Unterstützung, um Inhalte sicher auszuwählen und verantwortungsvoll zu nutzen und den Umgang mit digitalen Medien von Anfang an zu lernen, sowohl zu Hause als auch in der Schule.


Kindheit und Erziehung werden von digitalen Medien beeinflusst

Die Generation der Eltern ist in Bezug auf Medien anders aufgewachsen als ihre Kinder. Was schon die unterschiedliche Medienausstattung in der Tabelle aus der KIM-Studie 2024 zeigt. Daraus ergeben sich Herausforderungen im Umgang mit digitalen Medien und der Erziehung im Medienzeitalter.

Was ist Medienkompetenz?

Kinder überraschen Erwachsene häufig damit, dass sie sehr schnell über ein großes Wissen darüber verfügen, wie Digitale Medien einzusetzen und zu bedienen sind.  Doch das Nutzerwissen alleine macht nicht medienkompetent. Zur Medienkompetenz gehört es auch, das eigene Medienverhalten zu reflektieren und es an den Bedürfnissen einer gesundheitsförderlichen Lebensgestaltung zu orientieren. Diese Kompetenzen müssen Kinder und auch Erwachsene erwerben.

Schulische Medienerziehung will genau diese Fähigkeiten vermitteln, in dem sie dazu beiträgt, Wissen über Funktion und Wirkung von unterschiedlichen Medien aufzubauen, Medien im Zusammenhang mit den eigenen Bedürfnissen und Lebensgestaltung, zur Unterhaltung und Bildung sinnvoll auswählen zu können, über die eigene Mediennutzung nachdenken zu können, technisches Wissen über Medien zu erlangen, Medien- und Werbebotschaften zu beurteilen und kritisch über Begriffe wie Wahrheit, Information, Wissen und Manipulation nachdenken zu können, Medien zu gestalten und zur Kommunikation einsetzen zu können.

Für Schulen: Medienberatung NRW

Die Medienberatung NRW veranstaltet regelmäßig Tagungen / Workshops für Lehrkräfte mit unterschiedlichsten Schwerpunkten rund um den Einsatz und die Nutzung von (digitalen) Medien. Auch können Schulen und Lehrkräfte über die Homepage Kontakt zu Medienberatenden vor Ort finden.