Kinder und Medien - Medienkompetenz

Heute haben technische Medien der Kommunikation im Alltag der Kinder einen besonderen Stellenwert. Das lässt sich sowohl am Medienbesitz als auch an Mediennutzungszeiten veranschaulichen. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) führt regelmäßig eine Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern (6 bis 13 Jahre) durch: KIM-Studie (Kindheit, Internet, Medien)

Kinder haben oft in der Familie "nebenbei“ Zugang zu digitalen Medien. Dabei ist das Fernsehen das zentrale Medium für Grundschulkinder: 2022 gaben die Haupterzieher an, dass Dreiviertel der Sechs- bis 13-Jährigen, so der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest, sehen jeden oder fast jeden Tag fern. Im Vergleich zu 2020 haben sich die Freizeitaktivitäten der Sechs- bis 13-Jährigen nicht viel geändert. Der größte Anstieg ist bei der regelmäßigen internetbasierten Bewegtbildnutzung zu sehen (+11 PP). Auch die Tablet-Nutzung ist im Vergleich zu 2020 um 8 Prozentpunkte angestiegen (tägliche Nutzung: +5 PP). Die Nutzung von DVDs/Blu-rays ist hingegen rückläufig. Beide Entwicklungen gehen zusammen mit der steigenden Geräteausstattung bzw. den breiteren Zugangsmöglichkeiten zu Streaming-Angeboten.

Nach der KIM-Studie 2022 darf jedes zweite Kind allein im Internet surfen. Das gilt allgemein für digitale Medien, oftmals nutzen Kinder sie allein und ohne Begleitung, insbesondere  bei digitalen Spielen. Auch wenn 80 Prozent der Erziehungsberechtigten Gefahren für Kinder im Netz sehen, nutzen nur ein Drittel Möglichkeiten des technischen Jugendmedienschutzes, wie Filter oder Sicherheitseinstellungen. Hier haben Eltern viele Unsicherheiten und wünschen sich mehr Hilfen. Die Umfrage zeigt : Insgesamt 70 Prozent der Kinder nutzen das Internet, wobei der Anteil der jungen Onliner mit zunehmendem Alter steigt (6-7 Jahre: 38 %, 8-9 Jahre: 59 %, 10-11 Jahre: 85 %, 12-13 Jahre: 99 %). 

Wann intensive Mediennutzung bei Kindern im Grundschulalter problematisch wird, lässt sich nur schwierig verallgemeinern. Problematisch wird Konsum dann, wenn Probleme damit verdrängt werden, wenn dadurch soziale Kontakte mit anderen Menschen ausbleiben, Freundschaften nicht mehr entstehen können und keine aktive Teilnahme am sozialen Leben mehr besteht.

Was ist Medienkompetenz?

Kinder überraschen Erwachsene häufig damit, dass sie sehr schnell über ein großes Wissen darüber verfügen, wie Digitale Medien einzusetzen und zu bedienen sind.  Doch das Nutzerwissen alleine macht nicht medienkompetent. Zur Medienkompetenz gehört es auch, das eigene Medienverhalten zu reflektieren und es an den Bedürfnissen einer gesundheitsförderlichen Lebensgestaltung zu orientieren. Diese Kompetenzen müssen Kinder und auch Erwachsene erwerben.

Schulische Medienerziehung will genau diese Fähigkeiten vermitteln, in dem sie dazu beiträgt, Wissen über Funktion und Wirkung von unterschiedlichen Medien aufzubauen, Medien im Zusammenhang mit den eigenen Bedürfnissen und Lebensgestaltung, zur Unterhaltung und Bildung sinnvoll auswählen zu können, über die eigene Mediennutzung nachdenken zu können, technisches Wissen über Medien zu erlangen, Medien- und Werbebotschaften zu beurteilen und kritisch über Begriffe wie Wahrheit, Information, Wissen und Manipulation nachdenken zu können, Medien zu gestalten und zur Kommunikation einsetzen zu können.

Für Schulen: Medienberatung NRW

Die Medienberatung NRW veranstaltet regelmäßig Tagungen / Workshops für Lehrkräfte mit unterschiedlichsten Schwerpunkten rund um den Einsatz und die Nutzung von (digitalen) Medien. Auch können Schulen und Lehrkräfte über die Homepage Kontakt zu Medienberatenden vor Ort finden.