Sexualerziehung in der Grundschulalter
Sexualerziehung im Grundschulalter
Nicht nur Kommunikationsforscher haben festgestellt, dass heute in den Medien mit zunehmender Tendenz Darstellungen von Sexualität und sexuellen Handlungen gezeigt werden. Vordergründig entsteht dabei der Eindruck, dass das Thema „Sexualität“ in unserer Gesellschaft offen angesprochen wird. Sexualerziehung scheint nicht mehr nötig, da jede gewünschte Information über die Medien auch Kindern zugänglich ist.
Doch nach wie vor stehen Erwachsene, Kinder und Jugendliche dem Thema „Sexualität“ mit großen Unsicherheiten gegenüber. Sie haben Schwierigkeiten, die eigene Sexualität zu erkennen, zu akzeptieren und über Sexualität zu sprechen. Sprachlosigkeit oder Kommunikationshindernisse sind bezeichnend für diesen wichtigen persönlichkeits- und gesundheitsbestimmenden Lebensbereich.
Es ist primär Aufgabe des Elternhauses, die heranwachsenden Kinder hier liebevoll und kompetent zu beraten. Die Eltern müssen ihnen eine angemessene Sprache geben, sie auf körperliche Veränderungen zu Beginn der Pubertät vorbereiten und an die erwachende Sexualität heranführen. Eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Erziehung und dem eigenen kulturellen Hintergrund ist dabei immer Voraussetzung.
Sexualität
Unter Sexualität wird die Geschlechtszugehörigkeit eines Menschen verstanden. Das Wort „Sexualität“ leitet sich vom lateinischen Wort „secare“ ab, das schneiden, teilen und trennen bedeutet. Der Begriff bezieht sich also ursprünglich auf die Teilung der Menschheit in das weibliche und männliche Geschlecht. Das Sein als Mädchen oder Junge, als Frau oder Mann, ist ein Grundbedürfnis des Menschen und wesentlicher Bestandteil seiner Persönlichkeit. Darüber hinaus wird Sexualität auch als positive Kraft verstanden, die Liebe und Partnerschaft in besonderer Weise einschließt, zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen kann und die Fortpflanzung ermöglicht. Sie entwickelt sich von Geburt an und umfasst biologische, medizinische, psychosoziale und emotionale Vorgänge.
Sexualerziehung
Unter Sexualerziehung wird heute nicht nur die Vermittlung von reinem Faktenwissen verstanden, sondern Sexualerziehung umfasst biologische, medizinische, psychologische, ethische, soziologische und pädagogische Aspekte der menschlichen Geschlechtlichkeit. Eine bewusste Sexualerziehung wird als notwendiger Bestandteil der Erziehung angesehen, die von den Erwachsenen auch eine bewusste Auseinandersetzung mit deren eigener Erziehung voraussetzt.
Trotz Informationen aus den Medien und Biologieunterricht sind die Eltern die Ansprechpartner Nummer Eins, wenn es um das Thema Aufklärung geht.
Damit Sexualerziehung in der Familie ihren Platz hat, sollten Eltern auf ihr Kind zugehen und nicht warten, bis das Kind Fragen stellt. Gerade vor dem Hintergrund, dass bereits bei einigen 9- und 10-jährigen Mädchen heute die Menstruation einsetzt, gewinnt die Aufklärung über Fruchtbarkeit, Zeugung und Verhütung schon in der Grundschulzeit an Bedeutung. Eltern sollten sich daher bewusst entscheiden, welche Aufgaben sie bei der Sexualerziehung selbst übernehmen und welche sie mit gutem Gefühl der Schule, Gleichaltrigen oder den Medien überlassen wollen.